2010 ist ein Mäusejahr
Autor Eckbert Heinenberg, am 9. August 2010
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Eigentlich ist es kein Wunder, dass bei dem trockenen Wetter trotz des kalten Winters eine ganze Menge Mäuse unterwegs sind.
Es sind inzwischen so viele, dass man sie schon draußen sieht, ohne es extra darauf anzulegen. Da ist zum Beispiel die Waldmaus auf dem ersten Bild, die sich an einem Wegrand von mir erwischen ließ. Wie fast alles auf dieser Welt wird die Vielzahl der Mäuse von manchen als gut und von anderen als absolut unerwünscht wahrgenommen. Je nachdem, ob man Mensch ist oder Tier….
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Zu den Profiteuren gehören eindeutig diejenigen, die von den Mäusen leben. Eine bekannte Tatsache ist, dass Mäusejahre meistens gute Storchjahre sind. Denn die Jungstörche werden von den Altvögeln zu einem großen Teil mit Mäusen gefüttert, wenn es genug davon gibt. Und für dieses Jahr trifft das auch zu, es soll mehr Jungstörche geben, die durchgekommen sind, als im vergangenen Jahr. Da sieht man wieder einmal, wie nützlich die Störche doch sind. Sie ernähren sich keinesfalls hauptsächlich von Fröschen, wie manchmal landläufig angenommen wird.
Aber noch ein anderer Vogel, der bei einigen in einem viel schlechteren Ruf als der Storch steht, fängt in solchen Jahren jede Menge Feldmäuse. Ich meine den Graureiher, früher meist Fischreiher genannt. Man kann die Reiher regelmäßig in Wiesen stehen sehen, wo sie auf Feldmäuse und Wühlmäuse lauern und diese in großen Mengen fangen und verschlingen. So profitiert der Landwirt von den gleichen Vögeln, die dem Teichbesitzer manchmal Kopfzerbrechen bereiten. Aber mal abgesehen von einem Nutzen und Schaden: sie sind wirklich wunderschöne Erscheinungen, wenn sie mit erhabener Ruhe pirschend einher schreiten oder wie eine Statue still dastehen und auf die Gelegenheit zu einem „Schnäppchen“ warten.
Wie die Wühl- und Feldmäuse gehört auch die Erdmaus zu den Kurzschwanzmäusen im Gegensatz zu der Waldmaus, die wie die Hausmaus zu den Langschwanzmäusen zählt. Alle diese Mäuse können aus menschlicher Sicht Schäden verursachen, besonders gravierend die Kurzschwanzmäuse, die der Landwirtschaft und im Forst mitunter wirklich teuer zu stehen kommen, so dass ab einem gewissen Vorkommen auch menschliche Bekämpfungsmaßnahmen in Gang gesetzt werden.
Mir verdirbt all das nicht die Freude daran, auch solche Tierchen einmal in Ruhe zu beobachten. Sie sind mir im Grunde nicht weniger interessant als ein dicker Hirsch – auch wenn der zugegebenermaßen sehr viel eindrucksvoller ist.
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Am 10. August 2010 um 17:32 Uhr
Hallo Eckbert,
du hast recht: es braucht nicht immer ein Hirsch sein, der uns Freude macht. Deine Entdeckungen sind erstaunlich. Schade dass unsereins dich gestern dabei nicht begleiten konnte.
Am 12. August 2010 um 19:06 Uhr
Dann bist Du einfach ein anderes Mal dabei – versprochen!