Draussen unhergestreift

Was mir draussen auffiel, einfiel oder passierte

Arme kleine Musa sikkimensis

Autor , am 15. November 2011

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Kurz nach dem Missgeschick stand sie noch draussenMit der kleinen Musa sikkimensis, die im Sommer im Garten aus einem Samenkorn aufgelaufen ist, hätte ich beinahe Pech gehabt. Ich hatte sie ja in einen Topf gesetzt und überlegte noch, ob ich sie draußen lassen möchte oder nicht. Darum habe ich über den ersten Frösten über Nacht mit einer großen Plastiktonne abgedeckt. Das funktionierte auch wunderbar und sie hat die ersten Nachtfröste gut überstanden.

Aber dann passierte es: Nach einer Frostnacht mit besonders starker Reifbildung hatte die Tonne von außen dicke Schicht aus Eis mit ausgeprägter Reifschicht. Ich hob sie an und schon rutschte sie mir aus den Fingern. Und natürlich genau auf das kleine Pflänzchen. Das knickte bei dieser Gelegenheit ab, ohne allerdings ganz durchzubrechen. So war dann erstmal ein Knick in dem Stämmchen. Ich hoffte zunächst, dass die Jungpflanze sich erholen würde. Obgleich mir klar war, dass in dieser Jahreszeit nicht mehr allzu viel erwartet werden kann, solange die Pflanze draußen steht.

Noch treibe ich den Aufwand, den Winterschutz der jeweiligen Witterung anzupassenIch ließ sie trotzdem erstmal stehen und habe ein paar Tage abgewartet. Dann passierte das zweite Missgeschick: für die nächste kurze Nachtfrostperiode habe ich zwar meine großen Musa basjoo geschützt, nicht aber das kleine Pflänzchen im Blumentopf. Das hatte ich an dem Abend einfach vergessen. Damit war das Schicksal der Blätter in der nächsten Frostnacht besiegelt. Eigentlich war das wieder typisch ich, denn an und für sich lasse ich draußen am liebsten alles störungsfrei wuchern und kümmere mich nicht darum, was daraus entsteht. Die Ergebnisse finde ich gewöhnlich ganz besonders reizvoll, denn ich finde gärtnerisch-steril gehaltene  Anpflanzungen wirklich nur absolut schrecklich. Das ist natürlich für solche Pflanzen, die dringend auf Winterschutz angewiesen sind, eine ganz schlechte Einstellung. Aber so ist das nun mal und darum kann ich mich meine Musas mit ihren Ansprüchen ohne weiteres zu spät erinnern. Genau aus dem Grund ist mir die Überwinterung der basjoos in den letzten beiden Jahren schon nicht optimal gelungen.

Noch blutet ein bisschen Pflanzensaft aus der Schnittflaeche, aber das wird sich bald aendern. Man kann deutlich erkennen wie der Haupttrieb bereits hervorkommt, auch wenn es erst 5 mm sind.Als ich am nächsten Morgen die erfrorenen Blätter sah, habe ich mich spontan entschlossen diese kleine Musa sikkimensis nicht mehr draußen zu lassen, sondern über Winter ins Haus zu holen. Ich schnitt sie darauf hin kurz unterhalb der geknickten Stelle einfach ab und hoffte, dass genug Kraft drin steckt, um von hier aus wieder auszutreiben. Und siehe da: Bereits zwei Tage und zwei Nächte nach dem Abschneiden hat sie schon ungefähr 5 mm aus der Mitte des Scheinstamms neu ausgetrieben. Nun werde ich sie über Winter drinnen behalten, auf die Gefahr hin dass das Wachstum in ein paar Wochen zum Problem wird. Aber ich werde sie nur knapp versorgen und ihr nicht allzu viel Licht gönnen. Auf diese Weise hoffe ich das sie über Winter nicht aus dem Platz herauswächst, den wir ihr gönnen wollen. Die Sache mit dem Licht muss ich allerdings im Auge behalten, damit sie nicht zu weich und schloddrig wird. In der zweiten Maihälfte werde ich einen sonnigen Platz draußen aussuchen, um sie dort hinzupflanzen. Den nächsten Winter wird sie dann im Freien wahrscheinlich ähnlich überstehen, wie ich das von Musa basjoo so gewohnt bin.

Erst einmal ist ihr zwar übel mitgespielt worden, aber mit der für Bananen typischen Vitalität und Wuchskraft wird sie das in Null Komma Nix wieder ausgleichen.
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