Neues vom Bienenbaum im Grinderwald
Autor Eckbert Heinenberg, am 7. Juli 2011
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In den letzten Jahren habe ich ein paarmal davon berichtet, dass es im Grinderwald eine Eiche gibt, in der ein Bienenvolk wohnt. Es gab Jahre, in denen kaum eine Biene zu sehen war. Ich dachte schon, dass sie ausgestorben sind. Gestern bin ich dort mal wieder vorbei gekommen.
Schon ein ganzes Stück vor dem Baum konnte ich das Summen hören. Zuerst dachte ich, dass irgendwo so viele Blüten sind, die die Insekten angezogen haben könnten. Aber kurz vor dem alten Eichbaum war mir schon klar, dass es von den Bienen stammen musste, die dort wohnen.
So stark habe ich dieses Volk noch nie gesehen! Vor dem Eingang in die Höhlung des Eichenstamms saßen nicht nur etliche Wächterbienen, sondern es summten auch viele weitere unmittelbar vor dem Einflug. Es sah so ähnlich aus wie früher bei den besten Bienenvölkern meines Vaters. Es war eine wahre Freude ihnen zuzusehen!
Aber auch im Bereich von ein paar Metern drum herum waren viele Bienen in der Luft. So habe ich es eigentlich in Erinnerung, wenn sich ein Schwarm abspalten will, nachdem eine neue junge Königin von den Bienen aufgezogen worden ist. Dann verlässt nämlich die alte Königin mit einem Teil des Volks die bisherige Wohnung und sucht als Bienenschwarm eine neue Heimat.
Wenn die Kundschafter-Bienen nicht rechtzeitig eine geeignete Unterkunft finden, dann hängt sich der ganze Schwarm traubenförmig an einen Ast. Die Königin wird in der Mitte der Traube beschützt. Falls der Imker einen solchen Schwarm findet, kann er ihn wieder einfangen. Das geht relativ einfach, wenn der Ast nah am Boden ist. Der Bienenschwarm wird dann in einen Kasten abgeklopft. Denn die Bienen in der Traube fliegen nicht sofort weg, wenn man daran manipuliert. Zudem wird der Schwarm vorher mit ein paar Spritzern Wasser etwas gekühlt und mit Rauch beruhigt.
Nun, darum geht es hier nicht. Vor ein paar Jahren hatte ich zufällig beobachtet, wie ein solcher Bienenschwarm in die bewusste Eiche eingezogen ist. Seitdem beobachte ich das Bienenvolk über die Jahre in unregelmäßigen Abständen und finde es immer wieder interessant und anziehend. So ist der Bienenbaum im Grinderwald für mich ein fester Anlaufpunkt geworden.