Römische Tempelanlage Tawern
Autor Eckbert Heinenberg, am 16. Oktober 2010
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Die Landschaft Deutschlands bietet natürlich wesentlich mehr als das, was ich im allgemeinen am ehesten beschreibe. Das sind zum Beispiel diverse Zeugen der Vergangenheit, von denen ich schon mal im alten draußen-gesehen-Blog etwas aufgegriffen habe (Zeugen der Vergangenheit).
Am interessantesten finde ich die Geschichte der Menschheit zu den Zeiten, die man die vorgeschichtlichen nennt. Das Neolithikum zum Beispiel, oder auch, was noch früher gewesen sein muss. Aber wenn die Gelegenheit gerade günstig ist, dann sehe ich mir auch gern mal andere alte Monumente an. Erstaunlicherweise ist es ja manches frei zugänglich, so dass man im Rahmen eines Spaziergangs oder einer Wanderung ein bisschen Kultur mitnehmen kann. Südlich des Limes gibt es etliche Zeugnisse aus römischer Zeit, die wir bei uns hier in Norddeutschland nicht zu finden sind. Denn in Deutschlands Norden wurden die römischen Invasoren bekanntlich vernichtend geschlagen. . . 😉
So haben wir der Nähe des Ortes Tawern im Vorbeifahren eine Tempelanlage aus römischer Zeit gefunden, die restauriert wurde und gut unterhalten wird. Um den Haupttempel herum befinden sich mehrere Gebäude, ein Brunnen, einige Mauerreste und eine Säule. Das Ganze wird von einer Mauer umfasst. Der Blick geht hinab auf den Ort Tawern. Ansonsten ist die gesamte Anlage von Wald umgeben. Hier ist eine Ansicht des Vorplatzes vom Eingang aus gesehen (mit gedrückter linker Maustaste kann man sich umsehen – Quicktime-Plugin für den Browser erforderlich):
Der kleine Hund ist natürlich nicht römischen Ursprungs, sondern das ist unsere Lola. Die Römer hatten allerdings auch schon verschiedene große und kleine Hunde zu ihrer Zeit.
Wirklich das finde ich ganz toll: man kann einfach hineingehen und sich umsehen, ohne dass man Eintritt zahlen muss oder einen Führer buchen muss, den es aber trotzdem auch gibt, wenn man zu den passenden Zeiten dort hinkommt. So hat man die Gelegenheit, ziemlich allein, in unserem Fall waren wir ganz allein, in der Anlage zu sein und sich vorzustellen, was sich dort vielleicht zu römischer Zeit einmal abgespielt haben könnte. Eine Tafel am Eingang und mehrere kleine Tafeln innerhalb der Anlage geben Auskunft über Geschichte und Zweck des Tempels. In dem Brunnen im hinteren Teil auf der Rückseite des großen Tempels wurden allerlei zerbrochene Artefakte gefunden. Hier ist eine Rundum-Ansicht des Platzes hinter dem Tempel, auf der auch der Brunnen zu sehen ist.
Derart große Monumente sind dort unten an der Mosel natürlich mehr anzutreffen als bei uns im Norden, schon wenn man an die zahlreichen Burgen denkt, ist der Unterschied doch sehr augenfällig. Wer durch den Landkreis Trier-Saarburg kommt wird es sicher nicht bereuen, einen Besuch dieser Anlage und des Ortes Tawern einzuplanen. In der Sommersaison finden Aufführungen statt, die der Verein römisches Tawern an Sonntagen durchführt. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind auch individuelle Führungen zu anderen Zeiten möglich. Aber auch die Tafeln am Eingang verschaffen einem schon einen recht guten Eindruck von dem, was man da zu sehen bekommt. Geschichtlich Interessierte können auch auf der Webseite des Ortes Tawern eine Fülle an Informationen finden.
Am 16. Oktober 2010 um 20:37 Uhr
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